Vienna Love Story


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die etwas andere Liebesgeschichte - humorvoll, ehrlich, wienerisch. 

 

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Neujahrsfehlschläge (Prolog)

Noch immer starrte er auf das Smartphone in seinen Fingern. Er war so betrunken gewesen, dass er sich nicht mehr erinnert hatte, die Nachricht an sie geschrieben zu haben. Es waren einfache Worte gewesen, die er ihr persönlich nie gesagt hatte. Weil ihm bei ihrem Anblick regelmäßig die Spucke weggeblieben war. Doch ganz offensichtlich hatte ihn der Alkohol lockerer gemacht. Für ein paar Minuten, in denen sein Kopf getan hatte, wozu sein Herz noch nicht bereit gewesen war. Oder war es umgekehrt gewesen? Hatte der Gin seinen Kopf stumm geschaltet, um sein Herz sprechen zu lassen?

 

Im Prinzip war es egal. Er hatte es getan und konnte es nicht zurücknehmen. Niemals wieder konnte er es zurücknehmen. Dazu würde er keine Chance mehr erhalten. Sie würde kein Wort mehr mit ihm wechseln.

 

Schluckend legte er das Smartphone neben sich auf die Matratze, von welcher er sich noch nicht erhoben hatte. Lediglich aufgerichtet hatte er sich – mit einem brummenden Schädel und nach toten Mäusen schmeckender Zunge. Danach hatte er auf sein Handy geblickt und sich gewünscht, es nicht getan zu haben.

 

Gestern war noch alles in Ordnung gewesen.

 

Gestern war die Welt gut gewesen.

 

Gestern war seine Welt heil gewesen.

 

An diesem Neujahrstag aber, welchen sie so lautstark herbeigefeiert hatten, lag seine Welt in Trümmern. Alles war anders.

 

Wieso hatte er sie nicht schon früher gefragt? Warum hatte er so lange gezögert? Zu lange.

 

Wollen wir mal zusammen ausgehen?

 

Der Satz war so simpel. Ohne Verpflichtungen, mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten. Trotzdem hatte er ihr die Frage nicht stellen können. Selbst auf der Party nicht, von welcher sie kurz nach Mitternacht verschwunden war. Ihn hatte es erleichtert, da er ihr nicht mehr hatte ausweichen müssen. Und später in der Nacht hatte es ihn offensichtlich zu der Nachricht angestiftet.

 

Nun saß er allein auf seinem Bett. Decke, Polster und Matratze hatte er am vergangenen Vormittag neu bezogen. Eine leise Stimme in seinem Hinterkopf hatte ihm dazu geraten. Irgendwoher war die Hoffnung in ihm aufgekeimt, sie nach der Party mit zu sich zu nehmen. Um gemeinsam in das neue Jahr zu feiern. Doch diese Möglichkeit würde sich ihm nicht mehr bieten.

 

Er hätte sie persönlich ansprechen sollen. Er hätte sie bitten können, etwas zu bleiben, um mit ihm zusammen anzustoßen. Er hätte so vieles tun können. Er hätte sie aufhalten können. Er hätte verhindern können, dass sie in ihr kleines, rotes Auto stieg. Er hätte sie davor bewahren können, von der Straße abzukommen.